Adenauer trifft Generation Y
60 Jahre Bundesrepublik

Ingrid Fischer

Geboren: Essen 1935
Wohnort: Köln
portraitiert am 21.10.2009



Wie sehen Sie Ihr Leben? Was ist Ihre größte Sorge/Angst, was ist Ihr größter Wunsch?
Erschwert durch meine Behinderung und dass ich auf fremde Hilfe angewiesen bin.
Wie auch das Pflegepersonal auf mich reagiert und auf meine Wünsche und Bedürfnisse.
Ich würde mir wünschen, dass ich noch mal aus dem Rollstuhl rauskäme.
Ich war immer sehr ehrgeizig in meinem Leben und ich wollte immer beweisen, dass ich alles kann. Das Wort „kann ich nicht“ gab es in meinem Leben nicht. Mein Bruder hat immer gesagt: „Mach Du das mal, Du kannst das viel besser.“



Was könnten Politiker für Sie bewirken/beitragen/tun?
Ich würde es begrüßen, wenn sich die Politiker dafür einsetzen, dass das Pflegepersonal besser besoldet wird, damit sie auch mehr Freude an Ihrem Beruf haben. Und dass sie keine Angst haben müssen vor der Zukunft und davor, wer ihre Rente später mal bezahlt. Da machen sich ja viele Sorgen drum.



Warum wählen Sie? Warum wählen Sie nicht?
Ich fühle mich verpflichtet, für die Gemeinschaft etwas zu tun. Ich möchte eine Partei wählen, wo ich auch das Gefühl habe, dass die was für uns Menschen tut.



Was hoffen Sie für die Zukunft? Ihre persönliche Zukunft und die Zukunft Deutschlands, ggf. der Welt?
Für mich selbst wünsche ich, dass es mir gesundheitlich noch mal besser geht und dass ich nicht so viel auf fremde Hilfe angewiesen bin.
Für Deutschland wünsche ich mir, dass in Deutschland weiter Frieden herrscht und dass Ost und West besser zusammenhalten und sich wiedergewinnen, wie es mal vor dem Krieg war, vor der Trennung.
Für die Welt wünsche ich mir, dass alle Länder gut leben können und dass es nicht mehr so viel Armut gibt. Alle Menschen sollen zu Essen und zu Trinken haben. Die Menschen sollen sich untereinander friedlich verhalten. Alle Länder sollen sich selbst ernähren können und es soll nicht mehr so viel Armut herrschen. Wir waren zweimal in Ostafrika und haben gesehen, wie arm das Land wirklich ist. Dass das Wort da schon berechtig ist: Dritte Welt.



Wie sieht Ihre Utopie für eine lebbare Gesellschaft aus?
Jeder sollte auf den anderen Rücksicht nehmen und Verständnis aufbringen. Auch mit einem christlichen Grundgedanken, da wäre sicher manches zu machen.



Welche Rolle spielt Politik in Ihrem Leben? Engagieren Sie sich in irgendeiner Form politisch?
Ich habe mich nie politisch engagiert. Ich habe auch zu wenig Ahnung von der Politik. Mit der Politik habe ich mich zu wenig beschäftigt.
Ich weiß wohl, was zugange ist in der Politik. Ich verfolge, was für uns entschieden wird, politisch, über das Fernsehen.



Wie lautet Ihr Wahlspruch?
Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.



Was bedeutet es für Sie in Deutschland zu leben? Ist Deutschland Heimat für Sie?
Ich bin gerne in Deutschland und es bedeutet mir eigentlich alles. Ich habe auch gerne auf dem Land gelebt. Aber dass ich hier im Stadtteil Ehrenfeld gelandet bin und geblieben bin, wo meine Freundin wohnt und auch mich gepflegt hat, bin ich sehr dankbar. Auch darüber, dass ich noch Besuch bekomme hier aus unserer Nachtbarschaft, von unseren Freunden. Das ist ein großer Vorteil. Und dass die natürlich auch überwiegend wegen Frau Schneekluth kommen und dass ich davon mitprofitiere.



Wie und wo haben Sie das Kriegsende am 8.Mai 1945 erlebt?



Was hat die Währungsreform 1948 für Sie bedeutet?



Wie haben Sie 1949 die Gründung der Bundesrepublik Deutschland erlebt?



Was für Hoffnungen hatten Sie damals bei Gründung der Bundesrepublik Deutschland?



Was waren aus Ihrer Sicht 1949 die wichtigsten Themen für Sie persönlich und für die Menschen mit denen Sie zu tun hatten? In welcher Form haben Sie sich damit beschäftigt?



Was waren aus Ihrer Sicht nach 1949 die wichtigsten Themen für Sie persönlich und für die Menschen mit denen Sie zu tun hatten? In welcher Form haben Sie sich damit beschäftigt?




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